100 Tage mit den Jungen Wilden:



Am 01. Mai 2011 bekam ich von meinem Freund Fredi Liebgott beim Gruppentreffen 7 junge Kelebek geschenkt. Nochmals danke Fredi für die Kelebek, sie machen mir und Michael jeden Tag Freude. Dazu entschlossen habe ich mich, dass ich wieder einen Stich Kelebek fliege einige Wochen vorher. Von 2000 bis 2002 hatte ich bereits Kelebek in rot und gelb auf dem Flugkasten geflogen, die ich dann aus zeitlichen Gründen wieder an einen Jungzüchter kostenlos weiter gab.


Gerade durch die interessanten Berichte auf der Homepage von Fredi , Franco und die Diskussion über eine neue Wertungsordnung haben mich dazu bewegt wieder mit Kelebek zu fliegen. Ob ich nun mit der Rasse wieder züchten werden kann ich momentan nicht sagen, aber soviel auf jeden Fall, dass ich nun immer einen Stich Kelebek von mir am Himmel fliegen sehen werde.

Der Rassename Kelebek sagt bereits viel über seinen Flugstiel aus. Wenn man es übersetzt heißt es „ Schmetterling“. Jeder von uns hat schon mal Schmetterlinge fliegen gesehen, frei in der Bewegung / Richtung und Höhe und immer auf der Suche nach irgendetwas. So muss man sich auch das Flugbild des Kelebek vorstellen. Beim Start geht der Trupp sehr zügig auf Höhe und im Flug wechseln sie immer wieder die Richtung. Dies alles in einem lockeren Verband wo auch immer wieder einer etwas größere Runden fliegt. Dennoch sind Kelebek Soloflieger. Im geraden Ausflug zeigen sie Axialdrehungen. Während dem Flug gibt es dann immer wieder Drehungen nach unten, die in der Länge und Geschwindigkeit je nach Veranlagung variieren können. Werden Sie auf Dropper abgerichtet reagieren sie sehr gut und stürzen dann in Drehungen und Spiralen nach unten. Dieser Sturz erfolgt mit unterschiedlich weit geöffneten Flügeln. Die Flughöhe der Kelebek kann auch sehr unterschiedlich sein. Es ist kein Problem sie auch bis auf Punkthöhe zu fliegen. Die Flugzeit eines Kelebekstiches sollte zwischen 10 und 20 Minuten liegen, dennoch können sie auch ohne weiteres länger fliegen. Man kann sie durchaus auch ein zweites mal oder dritte mal starten nach einer kurzen Pause. Sehr gute Erfahrungen habe ich dahin gemacht, dass ich sie nach ca. 10 Minuten wieder herunter geholt habe und dann nochmals gestartet habe. Einige Züchter schwören darauf den Kelebek möglichst weit oben zu sehen, damit er dann den Sturzflug der Kelis optimal bewundern kann. Ich dagegen erfreue mich daran wenn er sich zwischen einer Unteren und Mittleren Höhe fliegt. Hier habe ich den Flugstich einfach besser unter Kontrolle. Sobald der Flugstich sich zu weit auseinander zieht (sprich Blickfeld Augen) beginne ich zu droppen. Lieber starte ich dann ein zweites mal. Bis jetzt zeigt sich da durch, dass mein Flugstich weiterhin einen überschaubaren Schmetterlingsflug zeigt.

Beim eingewöhnen auf den Flugkasten ging es mit den jungen Kelebek recht zügig. Diese Rasse ist doch im Wesen recht zutraulich. Sie lassen sich nach dem Flug sogar mit der Hand in den Kasten setzen. Auch fliegen sie ihren Halter bzw. Züchter auch gerne mal an um eine extra Korn als Belohnung zu ergattern. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass er sein Flugspiel genauso gut beherrscht auf dem Flugkasten wie am Heimatschlag. Als Flugkastentaube sehe ich ihn genauso geeignet wie andere Rassen. Nur braucht man meiner Meinung nach beim Einfliegen und später etwas mehr Fingerspitzengefühl. Ebenso würde ich die Höhe auf dem Flugkasten auf eine mittlere Höhe beschränken. Sein Orientierungssinn ist sehr gut ausgeprägt, dennoch kann sich ein Kelebek der in seinem Flugrausch ist auch gelegentlich verfliegen. Beim FK- fliegen achte ich immer auf den Kelebek der am höchsten bzw sich am weitesten entfernt hat. Dementsprechend spiele ich mit den Droppern. Auch während dem Flug setzte ich gerade beim Flugkasten hin und wieder einen Dropper damit sie den Kontakt zum Flugkasten nicht verlieren. Auch kann es ein Stück weit Motivation sein herunter zu drehen und dann wieder etwas aufzusteigen. Innerhalb 2 Wochen hatte ich die Jungen Kelis soweit, dass ich mit ihnen bereits sicher wo anders starten konnte. Dieser Stich wurde in der Schweiz, Hamburg, Graben Neudorf und und bei einem Schauflug geflogen.

Auf die Bewertung nach bestehender WO habe ich persönlich noch nicht so geschaut. Ich und Michael genießen die quirlige Bande einfach in der Luft. Mein Flugstich besteht aus zwei Linien und davon Kreuzjungstiere. Marcel sowie Franco schrieben, dass ein Kelebek fliegen muss. Sonst macht man was falsch. Dies kann ich nur bestätigen. Die Rasse schätze ich eher als Schönwetterflieger ein, bei zu starkem Wind und Regen würde ich abraten zu fliegen.

Außen stehende betrachten die Rasse eher als nervöse und durcheinander geflogener Stich. Wenn man sich aber mit Ihnen ernsthaft befasst erkennt man sehr schnell seine Vorzüge gegenüber anderen Rassen. Wer sich an das Flugspiel gewöhnt hat wird begeistert sein. In der Zucht gibt es keine Probleme. Es gibt genügend Nachzucht, obwohl die Kelebeks untereinander manchmal recht streitsüchtig sein können. Es gibt einige Kelebeklinien und vielseitige und schöne Farbzeichnungen. Mit diesen habe ich mich aber noch nicht beschäftigt. Entscheidend für mich persönlich, er muss fliegen, eine gewisse Zutraulichkeit haben und wenn er dann noch einigermaßen seinen Flugspiel wieder gibt bin ich bereits zufrieden. Als Futter füttere ich meinem Flugstich eine Mischung aus: 2 Teile Mischfutter Regiostar Ovator ohne Mais, 2 Teile Braugerste, 1 Teil Weizen und 1 Teil ZM-Korn von Ovator.

So wünschen nun allen ein GUT FLUG und vieleicht entscheidet sich der ein oder andere für diese doch recht interressante Rasse. Ein Versuch sind sie alllemal wert.

 

 

Jürgen und Michael